BELANO Medical - The Micro­biotics Company

Presse

Studie: Viele Hautcremes schaden dem Mikrobiom der Haut

Hautpflege sollte sich an natür­lichen Wirkweisen von Bakterien orientieren

Hennigsdorf b. Berlin, 11. Januar 2022 – Viele herkömm­liche Hautcremes und Hautpflege-Produkte schädigen das Mikrobiom auf der Haut und können so auch die Hautge­sundheit beein­träch­tigen. Das ergibt sich aus Labor-Unter­su­chungen der BELANO medical AG in Hennigsdorf bei Berlin. Auch auf das allge­meine Wohlbe­finden und den Gesund­heits­zu­stand eines Menschen könnte das negative Auswir­kungen haben.

Das Biotech­no­logie-Unter­nehmen hat Proben von mehr als 30 Hautcremes und Hautpflege-Produkten auf mikro­bio­lo­gische Wirkweisen getestet und festge­stellt, dass viele Produkte das Wachstum gesunder Bakterien wie Staphy­lo­coccus epider­midis auf der Haut hemmen oder sie sogar abtöten. „Diese guten Bakterien sind aber enorm wichtig für gesunde Haut“, betont Dr. Christine Lang, Profes­sorin für Mikro­bio­logie an der TU Berlin und Vorstand Forschung und Entwicklung bei BELANO medical. „In solchen Fällen können Hautcremes das Mikrobiom und damit die gesunde Hautflora aus dem Gleich­ge­wicht bringen.“

Hautpflege sollte nicht antibak­te­riell wirken

Dass das Mikrobiom – also die Vielfalt von Bakterien, Pilzen und anderen Mikro­or­ga­nismen auf der Haut – elementar für eine gesunde Haut ist, gilt in der Dermatologie als erwiesen. „Daher gibt es Bemühungen, in Zukunft viel stärker darauf zu achten, dass eine Hautpflege oder Kosmetik das Mikrobiom, also die Bakte­ri­en­vielfalt auf der Haut schützt und stärkt.“

Die Sorge vor Infek­tionen während der Corona-Pandemie aber auch schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor habe regel­mäßig zu einer Nachfrage nach Produkten geführt, die neben einer Hautrei­nigung und Hautpflege zugleich eine desin­fi­zie­rende oder gar antibak­te­rielle Wirkung versprechen. „Das ist aber ein falscher Ansatz, der mehr schaden als nützen kann“, betont Prof. Lang. Langfristig könnte eine solche Wirkung und die daraus folgende Schädigung des Mikro­bioms sogar Allergien oder Hautkrank­heiten wie Neuro­der­mitis begüns­tigen oder deren Symptome verstärken.

„Die meisten der Mikro­or­ga­nismen auf unserer Haut sind harmlos“, so Prof. Lang weiter. „Ihre Vielfalt ist existen­ziell für eine lebendige Hautflora und damit für eine gesunde Haut.“ Denn die guten (kommen­salen) Bakterien wirken als Schutz­schild gegen krank machende (pathogene) Bakterien. Sie könnten demnach sogar bei Haut-Verlet­zungen eine rasche Heilung begüns­tigen und hemmend auf Tumor­zellen (weißer Hautkrebs) in der Haut wirken. Auf Fachmessen und Kongressen hatte Prof. Dr. Lang in den vergan­genen Monaten bereits angemahnt, dass Kosmetik- und Hautpflege-Produkte in ihrer Zusam­men­setzung und Wirkweise stärker an der natür­lichen Wirkweise des Mikro­bioms ausge­richtet werden.

Die besten Cremes entstehen aus Bakterien

Zahlreiche derma­to­lo­gische Unter­su­chungen der vergan­genen Jahre hatten bereits gezeigt, dass die Vielfalt von Bakterien im Falle einer Erkrankung meist reduziert ist. „Das beobachten wir bei Hautkrank­heiten ebenso wie bei Magen-Darm-Krank­heiten oder Verdau­ungs­pro­blemen“, bekräftigt Prof. Lang. In solchen Fällen sei das entspre­chende Mikrobiom auf der Haut, in Schleim­häuten oder im Darm regel­mäßig beein­trächtigt. Durch Studien konnte in einzelnen Fällen bereits belegt werden, dass die Einnahme von spezi­fi­schen Probiotika oder Mikro­biotika (im Falle von Magen- oder Darmkrank­heiten) oder die Verwendung einer mikro­bio­ti­schen medizi­ni­schen Hautpflege zu Verbes­se­rungen führe und Krank­heits-Symptome reduziere.

Zur Wirkweise von Bakterien auf der Haut und ihrer Bedeutung für Hautge­sundheit ist bereits vor einigen Jahren ein Interview mit Prof. Dr. Christine Lang erschienen, nachzu­lesen im Internet unter https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_lifestyle/article157962643/Die-besten-Cremes-entstehen-aus-Bakterien.html. Darüber hinaus hat Prof. Lang die Unter­su­chung der Hautcremes und die Ergeb­nisse in mehreren Vorträgen erläutert, unter anderem https://www.youtube.com/watch?v=gfcmasDbYRg&t=1s.

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